Brückenmusik 16

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Brückenmusik 16 im Rahmen des Romanischen Sommers 2010

Gegründet und erfunden von Peter Behrendsen ist die Brückenmusik über die 16 Jahre ihres Bestehens zu einer der wenigen kontinuierlichen und internationalen Spielorte in einer Kunstform gewachsen, die sich im Umfeld von Klanginstalltion, intermedialer Kunst und aktueller Musik bewegt. Die aussergewöhnliche Situation und Dimension des Raumes erlaubt dabei wenig Anwendung von bereits Erdachtem, sondern provoziert vielmehr das künstlerische Experiment. Entsprechend handelt es sich bei vielen, der hier erlebten Werke, um Premieren, einzigartige Momente and einem einzigartigem Ort. Wie gewohnt besteht das Programm der Veranstaltung aus einem installativen und einem konzertanten Teil, wobei sich bei beiden wie gewohnt über diese Unterteilung streiten lässt.

„(Still-Stand)“ ist eine Klanginstallation von Norbert Radermacher, die sich dem Labyrinth der Stille verschrieben hat. Seine Arbeit fügt nicht hinzu, sie entfernt Klang, und mit dem Klang auch den Raum. Im Zentrum, bm16_04der zu diesem Zweck verschachtelten Realität, begegnet der Besucher jedoch nicht, der in den Traditionen reduktionistischer Kunst oft anzutreffenden Leere, sondern einem Gegenüber, einem Relikt einer möglichen und fremden Kultur. Die Installation konterkariert die expressive monumentale Klangwolke der letztjährigen Installation Maryanne Amachers durch eine nicht minder radikale Geste der Introspektion. Das Musikprogramm führt den Besuchern zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder den Brückenraum als Konzertraum vor: während der Öffnungszeiten werden stündlich einzelne Segmente von Cages Numberpieces sowie neue Miniaturen von Bill Dietz und Oxana Omelchuk aufgeführt, die einzig im abschliessenden Konzert in klanglicher Verdichtung en Bloc wiederholt werden.